In liebevoller Erinnerung an Saguramo
Saguramo trug ein Gesicht voller Narben. Vermutlich wurde er für Kämpfe missbraucht – und als er nicht mehr „nützlich“ war, ließ man ihn bei Müllcontainern liegen. Das Tierheim nahm ihn auf. Tierärzte bestätigten: Saguramo war blind.
Sein Alter, seine Größe und seine Erkrankungen ließen seine Chancen in Georgien gegen Null sinken. Und auch im Ausland stand ihm vieles im Weg: Rasseeinstufung als Listenhund, kupierte Ohren und Rute – all das machte eine Vermittlung fast unmöglich. Ein wunderschöner Hund aus einer seltenen Rasse, ohne Lobby. Zehn Jahre alt – und kaum ein guter Moment in seinem Leben.
Dann geschah das kleine Wunder: Eine Freundin in Spanien öffnete ihr Herz und nahm Saguramo gemeinsam mit einem weiteren Hund auf. Er trat eine lange Reise an – hinaus aus der Kälte der Zwinger, hinein in ein paar kostbare Monate. Dort spürte er Sonne auf dem Fell, Wärme auf der Haut, einen stets gefüllten Napf, sanfte Hände und leise Worte. Zum ersten Mal durfte er ein Stück Geborgenheit erleben.
Schon in Georgien hatten Untersuchungen schwere organische Probleme vermuten lassen. In Spanien bestätigte sich, dass sein Körper zu erschöpft war. Nach wenigen Monaten in der Sonne ist Saguramo gegangen – leise, gehalten und geliebt.
Wir sind unendlich traurig, dass ihm ein langes, gutes Leben verwehrt blieb. Doch er ging nicht mehr unsichtbar. Saguramo war gesehen, war geliebt – und bleibt unvergessen.
Hunderettung e.V.