Jasmine ist erst ein Jahr jung – eine Cocker-Spaniel-Hündin, deren kurzes Leben schon mehr Schmerz gesehen hat, als ein Hund je ertragen sollte. Hochträchtig wurde sie in ein Tierheim gebracht, das längst am Limit ist: über vierhundert Hunde, zu wenig Platz, zu wenig Hände, zu wenig Ruhe. Dort brachte sie ihre Welpen zur Welt. Keines der kleinen Leben blieb, alle starben.
Seit diesem Tag trägt Jasmine eine Traurigkeit in sich, die man nicht übersehen kann. Sie hat ihre Babys geliebt, sie behutsam gewärmt und umsorgt – und doch blieb ihr am Ende nur die Stille. Für eine Mutter gibt es kaum einen größeren Schmerz, als alle ihre Kinder zu verlieren.
Nun sitzt sie da, Tag für Tag, hinter Gittern. Das unablässige Gebell so vieler Hunde hallt durch die Gänge, der Beton unter ihren Pfoten ist kalt, und selbst der Sonnenstrahl, der früher einmal bis in ihren Zwinger fiel, findet den Weg kaum noch. Und trotzdem ist sie voller Güte. Jasmine begegnet den Menschen freundlich, sucht leise die Nähe und zeigt sich mit ihren Artgenossen sanft und verträglich – als wollte sie sagen: „Ich möchte einfach dazugehören.“
Jasmine braucht braucht ein Zuhause. Einen ruhigen Ort, an dem man ihr zuhört, ihr Herz hält und ihr zeigt, dass Liebe bleibt. Ein warmes Körbchen, verlässliche Hände, ein leiser Alltag, der heilt.
Wer ihr diesen Platz schenkt, holt nicht nur eine Hündin aus dem Tierheim – er hebt ein gebrochenes Herz auf und gibt ihm die Chance, wieder zu schlagen.
Hunderettung e.V.